Egospiele Teil 2
Ewig grüßt das Murmeltier – Mobbing und Stress am Arbeitsplatz
Wie Du in Egospiele Teil 1 lesen konntest ist Ego die Anhaftung an alten Ideen und Vorstellungen. Dieses Wiederholen der immer gleichen VOR-stellungen endet jedes Mal mit Stress und der Wiederholung der immer gleichen Spiele.
Du wirst Dich in allen 6 Spielen wieder finden können.
Es geht nicht darum Dich dafür zu verurteilen, ein besserer Mensch zu werden, oder gar zu versuchen das Ego irgendwie zu überwinden oder zu bekämpfen. Das Ego ermöglicht Dir, die Welt in diesen Spielen zu erkunden und Dich selbst darin zu ENT-decken.
Die sechs Egospiele im Einzelnen
1. Spiel: Dominieren wollen
Dieses Spiel erkennst Du in der Aufwertung Deiner eigenen Position bzw. in der Abwertung Deines Gesprächspartners. Zum Beispiel betritt Dein Vorgesetzter mit folgender Bemerkung Dein Büro: „Herr Wirtz, Ihr Schreibtisch könnte auch mal wieder aufgeräumt werden“ oder der Ehepartner beschwert sich über Deine „unzureichende“ Mitarbeit im Haushalt. In beiden Fällen geht es darum, die eigene Sichtweise seinem Gegenüber überzustülpen.
2. Spiel: Nicht dominiert werden wollen
Jedes Mal, wenn der Chef seinen Mitarbeitern einen Arbeitsauftrag erteilt, erntet er Widerstand und Kritik: „Das hat ja noch nie funktioniert, „das haben wir auch schon probiert“, oder „von dem lass ich mir gar nix sagen“.
3. Spiel: Ich habe Recht!
Der Tanz zwischen Macht und Ohnmacht. Zur Not wird er mit kriegerischen Mitteln geführt. Eine Aggression, ein Angriff, erfolgt immer aus der Position der Ohnmacht und nicht der Macht. Der Angreifer unterliegt der Illusion der Macht und versucht nun mit allen, ihm zur Verfügung stehenden Mitteln sein Gegenüber von der „Richtigkeit“ seiner eigenen Position zu überzeugen, getreu dem Motto, „Und bist du nicht willig, so brauch’ ich Gewalt“.
4. Spiel: Du hast Unrecht!
Gelingt es schon nicht die Schlacht zu gewinnen, dann sorgt das Ego zumindest dafür, dass das Gegenüber auch nicht besser dasteht. Dann sprechen wir Sätze wie: “ Aber Du hast auch nicht Recht“, oder „Können Sie das beweisen, was Sie da sagen?“
5. Spiel: Das Schuldspiel
Dieses Spiel scheint in Organisationen weit verbreitet zu sein und führt zu der sogenannten „Cover your Ass“ Strategie. Da erhalten sie Emails mit Dutzenden von Kollegen auf CC, oder die Mails werden ausgedruckt und abgeheftet oder es wird nichts mehr entschieden und alles weiter delegiert. Dies ist eine direkte Folge des Schuldspiels. Beim Scheitern des Projektes wird nicht nach den Ursachen geforscht, sondern es wird nach Schuldigen mit den Worten gesucht: „Wer trägt dafür die Verantwortung?“
6. Spiel: Das Versteckspiel
Da wird tagelang um den heißen Brei herumgeredet, die Palette der Egospiele rauf und runter gespielt, gemobbt, angegriffen und beschuldigt, nur um sich selbst nicht zeigen zu müssen. Die eigene Wahrheit wird hinter dem Berg gehalten, die Mitarbeiter verhalten sich strategisch und niemand fühlt sich in der Lage die Wahrheit auszusprechen. Zum Beispiel bei einem internationalem Elektronikkonzern. Seine Bauteile werden in Taschenrechnern, Autos und Handys eingesetzt. Der größte Umsatz wird gleichzeitig in der Waffentechnik erzielt und weltweit verbreitet, was zum Widerspruch zu den Einstellungen der meisten Mitarbeiter steht. Der sprichwörtlich weiße Elefant steht bei jeder Besprechung mitten im Raum und alle tun so, als würden sie ihn nicht sehen.
Du willst etwas verändern, aussteigen aus den immer gleich verlaufenden Konflikten? Beobachte Dich selbst beim Spielen. Allein das bewusste Beobachten Deines Verhaltens verändert Dein Spiel. Ein Weg der Aufmerksamkeitsschulung ist die Meditation. Siehe: Was ist Meditation?
Schreibe einen Kommentar